Dienstag, 1. Mai 2012

1. Mai - ein Grund zum Feiern?

Heute ist es mal wieder soweit.

1. Mai.

Tag der Arbeit, Kampftag der Arbeiterklasse.

Rote Nelke ins Knopfloch und ab dafür.

Wieso eigentlich? Wieso sollte ich die Arbeit feiern?

Geschichtlich betrachtet geht der 1. Mai auf die Bestrebungen nordamerkanischer Arbeiter zurück, die im Jahre 1886 der Meinung waren, 12 Stunden Arbeit pro Tag seien zuviel des Guten. Letztlich erkämpften sie sich einen 8-Stunden-Tag.

Soweit so gut. Aber was hat die werte Arbeiterklasse in den 126 Jahren danach gemacht? Soweit ich weiß, haben wir heute immer noch einen 8-Stunden-Tag. Die Arbeitsproduktivität ist aber allein seit den 60er Jahren um 600% gestiegen! Wenn man für den Zeitraum seit 1886 ein durchschnittliches jährliches Wirtschaftswachstum von 3% annimmt, dann haben wir heute eine Wirtschaftleistung von 4145% - verglichen mit 1886. Selbst bei der Annahme von 2% wären es immer noch 1200%; bei 4% sogar 14000%.

Jetzt muss mir nochmal jemand erklären, warum ich jeden Tag 8 Stunden arbeiten gehen soll.

Die Antwort, die für die Arbeiterklasse sicher bitter ist, lautet: FÜR DAS KAPITAL bzw. deren Eigentümer!

DENN: Entgegen landläufiger Meinung arbeitet Geld NICHT! Es arbeiten immer nur MENSCHEN. Und diese Menschen müssen die Kapitaleinkünfte des Geldadels erarbeiten.

In Deutschland gibt es etwa 800.000 Millionäre; das sind ziemlich genau 1 Prozent der Bevölkerung. Dieses 1 Prozent verfügt über ein Vermögen von 2,2 BILLIONEN Euro oder auch 2.200 Milliarden Euro. Die wenigsten bewahren ihr Vermögen unter dem Kopfkissen auf, sondern sie lassen es gern "ARBEITEN". Kapital wird investiert - in Aktien, Immoblien, Rentenfonds, auch gern Rohstoffe und Nahrungsmittel - kurzum alles, was Rendite verspricht. Wenn man eine durchschnittliche Rendite von 5 Prozent annimmt, dann "erarbeiten" diese 2,2 Billionen Euro eine jährliche Rendite von 110 Milliarden Euro. Diese 110 Milliarden Euro müssen die restlichen 99% der Bevölkerung erarbeiten! Und niemand anderes.

Wenn man 110 Milliarden mal gleichmäßig auf die 41 Mio Arbeitnehmer in Deutschland verteilt, dann darf jeder ca. 2.600 Euro pro Jahr oder 200 Euro/Monat für den Geldadel erarbeiten. Der mittlere Verdienst eines deutschen Arbeitnehmers lag 2008 bei 1200 Euro im Monat. Und davon darf man dann 200 Euro beim obersten Prozent der Bevölkerung abliefern. Macht man doch gern.

Noch schöner wäre ja, wenn es für alle das bedingungslose Grundeinkommen gäbe, das für den Geldadel durch unser Zinssystem seit Jahrhunderten garantiert ist.

Zurück zur Ausgangsfrage: Wieso sollte ich die Arbeit feiern? Wie wäre es mal mit einem "Tag der Freizeit"? Oder einem "Tag des Müßiggangs"?

Dazu müsste sich auch die Arbeiterklasse einmal fragen WARUM sie arbeiten soll. Und sie müsste das herrschende Schuldgeldsystem hinterfragen, das mit seiner Schuldgeld- und Zinssystematik 99% der Bevolkerung arm, dumm und arbeitswillig hält.

Wie stellte bereits Goethe fest: Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.

Ich wünsche einen wunderhübschen Kampftag!

2 Kommentare:

  1. Klasse auf den Punkt gebracht.

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  2. Uff, liest sich wie das kommunistische Manifest.

    Basiert alles auf der These:

    "DENN: Entgegen landläufiger Meinung arbeitet Geld NICHT! Es arbeiten immer nur MENSCHEN. Und diese Menschen müssen die Kapitaleinkünfte des Geldadels erarbeiten."

    1.) Die Zinsen des Geldadels werden mit Zinsen für Kredite erwirtschaftet. Nimm keinen Kredit und finanzierst auch nicht den Geldadel.

    2.) 5% Zinsen erwirtschaftet so gut wie niemand mehr im Moment.

    3.) Auf die 110 Mrd. Zinseinkünfte zahlt der Geldadel inkl. Soli 33 Mrd. Steuern

    4.) Wer gehört in Deutschland nicht zum Geldadel? Wir haben eine breite Mittelklasse, die jede Menge auf der hohen Kante hat.

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